Wie es dazu kam...
Seit bei uns in Sachsenbrunn wieder Theater für Erwachsene
gespielt wird, gab es die Idee, für Schauspieler-Nachwuchs
zu sorgen. Vorbild war dabei natürlich die Waldbühne
Heldritt, die seit Jahrzehnten mit Märchenspielen
überaus erfolgreich ist. Kinder spielen für Kinder
Theater- das dürfte doch nicht so schwer sein!
Im
Sommer 2006 nahm das Ganze endlich Gestalt an und es fanden sich
Laien-Regisseure, die das Projekt „Kindertheater in
Sachsenbrunn“ in die Tat umsetzen wollten.
Schauspieler waren nach kurzer Werbung im
„Lindenblatt“ schnell gefunden, das größte
Problem bestand anfangs darin, ein Stück zu finden, in dem
alle Interessierten mitspielen konnten. „Schneewittchen und
die 7 Zwerge“ hatte genug Rollen, um allen 24
Jungschauspielern gerecht werden zu können.
Aber so einfach
war die Sache dann doch nicht. Sind Erwachsene bei Proben sehr
zuverlässig und meist anwesend, ist das bei Kindern und
Jugendlichen anders. Oft sind persönliche Vorhaben wichtiger
als eine Theaterprobe oder gar die Rolle zu lernen.
Natürlich kommen auch in der Vorweihnachtszeit viele Termine
dazu und Krankheiten bleiben auch nicht aus. Und das alles bei 24
Spielern zwischen 6 und 13 Jahren. Ein Kraftakt- aber umso
erfolgreicher waren dann die ersten Vorstellungen und alle waren
stolz auf das Erreichte.
Weitermachen? Für die Kinder
keine Frage, die Regisseure haben eine Weile überlegen
müssen, aber dann doch entschieden, dass es einen zweiten
Versuch geben soll.
Die Probleme wurden nicht weniger,
aber weitere 2 Jahre war wieder ein neues Märchen
aufführungsreif, 2007 im Dezember „König Klaus
sucht eine Frau“ und 2008 eine Märchenmischung mit dem
Titel „Es war einmal...“
Auch 2009 war ein
Stück geplant, diesmal etwas Modernes. Die Proben waren in
vollem Gange, als ein ehemaliger Mitspieler tödlich
verunglückte. Da zeigte sich, dass die kleine
Schauspielgemeinschaft schon richtig gut zusammengewachsen war.
Wir beschlossen, in diesem Jahr keine Aufführungen zu
spielen, da die Kinder emotional einfach nicht in der Lage waren,
auf der Bühne lustig zu sein.
Im folgenden Jahr
probten wir das geplante Stück weiter, verlegten aber die
Aufführungen in die erste Januarwoche, damit auch die
Probenzeit etwas länger wurde und der Stress vor Weihnachten
nicht noch größer war.
Diese Entscheidung erwies
sich als klug, seitdem funktioniert das Zusammenspiel mit vielen
Kindern wesentlich besser.
Die weiteren Stücke waren:
Januar 2011 „Der Bann der bösen
Dreizehn“
Januar 2012 „Das tapfere
Schneiderlein“
Januar 2013 „Der Teufel mit den
3 goldenen Haaren“
Januar 2014
„Rumpelstilzchen“
Januar 2015 „Die
zertanzten Schuhe“
Januar 2016 „Der gestiefelte
Kater“
Januar 2017 „In einem Land hinter dem
Regenbogen“
Natürlich ist die Fluktation
der Mitspieler bei Kindern größer als bei Erwachsenen,
deshalb haben wir jedes Jahr einige verabschiedet und neue sind
dazugekommen. Aber viele „Ehemalige“ halten dem
Jugendtheater die Treue und sind jedes Jahr als Zuschauer im
Publikum zu entdecken.
Zum 10. Mal haben wir 2017
gespielt, aus 2 Vorstellungen 2006 sind längst 4 geworden,
und man muss rechtzeitig anrufen, um Karten zu bekommen. Darauf
sind wir sehr stolz und hoffen, dass unser Nachwuchs „bei
der Stange“ bleibt und der eine oder andere
„Jungspund“ im „großen“ Theater
seinen Platz findet. Einer hat es 2017 schon geschafft, nachdem
er 2012 im Kindertheater sein Debüt gegeben hatte.
Natürlich bedarf es auch weiterhin vieler helfender
Hände aus der Erwachsenen-Abteilung, dass das Kindertheater
so erfolgreich sein kann. Besonders hervorzuheben ist aber die
Zusammenarbeit mit der Waldbühne Heldritt, die uns immer
wieder bei der Auswahl der Kostüme unter die Arme greift.
Vielen Dank an alle Beteiligten und vor allem an unsere Kinder!